Liebe Freunde und Förderer,
mit diesem Rundbrief möchten wir uns für Ihre grosse Spendenbereitschaft im Laufe des letzten Jahres und für die Weihnachtsaktion 2020 bedanken und von den Weihnachts-Aktivitäten bei PATRIA und im Kinderdorf Marijampole berichten. Ebenso blicken wir auf das Corona-Jahr 2020 zurück, das einige positive Entwicklungen bei unseren Projekten bereit hielt, und geben einen kurzen Ausblick auf unsere Pläne für das neue Jahr 2021.
Hiermit möchten wir uns für Ihre treue und groβzügige Unterstützung im Jahr 2020 sowie für Ihre Weihnachtsspende bedanken. Dank Ihrer Hilfe konnten wir im letzten Jahr die Kinder im Kinderdorf Marijampole und die Jugendlichen im PATRIA-Programm wirkungsvoll unterstützen und auch wieder unsere beliebte Weihnachtsaktion durchführen. Im Namen der Kinderdorf- und PATRIA-Teams sowie unseres Vereins bedanken wir uns sehr für alle Spenden, mit denen wir die Unterstützung unserer Projekte, die Renovierung und Ausstattung der beiden Kaunas-Häuser als „Jugend-Begegnungshaus“ sowie die Weihnachtsgeschenke für die Kinder, Jugendlichen und Betreuer*innen finanzieren konnten. Insgesamt konnten wir uns über Spenden für die Weihnachtsaktion in Höhe von fast 11.000 Euro freuen. Die groβe Verbundenheit und Treue unserer Freunde und Förderer sowie unseres Firmen-Spenders cosnova zu unserem Litauen-Projekt berührt uns sehr. Die Spendenbescheinigungen versenden wir Ende Januar 2021 per Post.
Mit dieser schön gestalteten Postkarte hat sich die PATRIA-Organisation bei unserem Verein (bezeichnet als „Stiftung“) für die „Weihnachtswunder“ bedankt. Durch unsere kontinuierliche Unterstützung konnten viele Wunder bei den durch PATRIA betreuten Jugendlichen wie Aufbau von Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl sowie eine gute Ausbildungsförderung bewirkt werden. Auch wir sagen Ihnen, liebe Freunde und Förderer, mit groβer Dankbarkeit „Aciu“ für Ihre wundervolle Unterstützung in diesem auβergewöhnlichen Jahr. Am Ende dieses Rundbriefs finden Sie eine Beschreibung der PATRIA-Weihnachtsfeiern 2020.
Wir blicken auf das Corona-Jahr 2020 zurück – alles war anders, aber auch gut. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gab es keine jährliche Reise des Vorstandsteams nach Litauen und kein mehrtägiges, interaktives PATRIA-Camp für die Jugendlichen. Corona-bedingt fiel die Weihnachtsfeier in den PATRIA-Räumen aus und auch die beiden Familien im Kinderdorf Marijampole feierten getrennt voneinander.
Es gab dennoch viele positive Entwicklungen in der Corona-Zeit:
- wir nahmen fünf weitere Kinder in Marijampole, die bei der tüchtigen Pflegemutter Sonata leben, in unser Patenprogramm auf,
- regelmäβige ZOOM-Meetings wurden eingerichtet: zum einen für das Coaching der Jugendlichen durch die PATRIA-Betreuer, zum anderen zur Kommunikation zwischen PATRIA und dem Vorstandsteam – das funktionierte prima,
- PATRIA konnte die beiden Kaunas-Häuser übernehmen und wandelt sie nun mit finanzieller Unterstützung unseres Vereins (dank Ihrer Spenden!) in ein „Jugend-Begegnungshaus“ um,
- in der Vorweihnachtszeit kommunizierte das Vorstandsteam direkt mit Kindern und Jugendlichen und deren Betreuern über ZOOM, was allen Beteiligten grosse Freude gemacht hat und was nun mehrmals im Jahr weitergeführt werden soll,
- unsere Weihnachtsgeschenke, kuschelige Decken und Kerzen, wurden dieses Jahr zwar „unfeierlich“ verteilt, haben aber wohl alle Beschenkten glücklich gemacht – für manche waren es die einzigen Gaben zu Weihnachten…
Wir blicken optimistisch in das Jahr 2021 und haben einige Pläne: im Frühjahr sollen das „Jugend-Begegnungshaus“ der PATRIA-Organisation eröffnet und eine Reise des Vorstandsteams durchgeführt werden – wir möchten dringend alle Kinder und Jugendlichen sowie unsere Ansprechpartner in Litauen besuchen. Ebenso planen wir wieder ein Sommercamp mit vielen Coaching- und Begegnungsangeboten für unsere Schützlinge.
Wir freuen uns auf einen weiteren Austausch mit Ihnen, liebe Freunde und Förderer, auch in diesem Jahr. Im Anschluss an unseren Rundbrief finden Sie den Bericht von Rita Skridaite über die Weihnachts-Aktivitäten 2020 der Jugendlichen im PATRIA-Programm. Viel Freude beim Lesen!
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir alles Gute für das Jahr 2021 – bleiben Sie vor allem gesund!
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Ingrid und Otmar Debald
und das Team von „Kinderdörfer in Litauen e.V.“
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Weihnachten 2020 bei PATRIA (geschrieben von Rita Skridaite)
Das Corona-Jahr 2020 war sehr ungewöhnlich. Lange Zeit haben wir uns mit den Jugendlichen aus dem PATRIA-Programm nur mit Distanz unterhalten können. Aber wir durften feststellen, dass die Beziehungen Bestand hatten, die wir früher aufgebaut hatten, und das war in der Weihnachtszeit zu spüren.
Wie jedes Jahr gab es auch im Jahr 2020 zwei Weihnachtsfeiern für unsere Jugendlichen aus dem Kitaip- Zentrum: eine offene Feier für alle, die irgendwann Angebote von PATRIA genutzt haben, und eine für die Jugendlichem aus unserem „betreuten Wohnen“.
Im Kitaip-Zentrum mussten wir wegen der Corona-Beschränkungen den Abend per Video organisieren. Jede/r Jugendliche hatte die Aufgabe, einen einfachen Kuchen in der Mikrowelle zuzubereiten. Es dauerte nur eine kurze Zeit mit einem einfachen Rezept und schon waren die Kuchen fertig. Und da gab es dann die Entdeckung: das gleiche Rezept, aber die Kuchen waren ganz verschieden gelungen bei den verschiedenen „Bäckern“! Und dann gab es das Erzählungen und das Teilen der Erfahrungen – jede/r hatte etwas, was sie bzw. ihn an Weihnachten erinnert. Es haben Jugendliche teilgenommen, die lange zu uns kommen und einige ganz neue, also gab es so eine gute Gelegenheit, sich kennenzulernen.
Im betreuten Wohnen hatten die Weihnachtsvorbereitungen bereits Anfang Dezember angefangen und das sehr intensiv. Die Jugendlichen hatten sich entschlossen, einen größeren (künstlichen) Weihnachtsbaum zu kaufen für sich und die zukünftigen Generationen im betreuten Wohnen. Es gab viele Diskussionen und zwei Besuche im Einkaufszentrum, bis der Weihnachtsbaum endlich gekauft wurde. Und dann mussten die Jugendlichen feststellen, dass im Karton zwei gleiche Teile eingepackt waren. So lernten sie auch gleich den Prozess kennen, wie man gekaufte Ware zurückgibt.
Und dann gab es die Planungen für das Weihnachtsessen, das Reden über Hering, Schneiden von Salat und Zubereitung von Hähnchen. Die Jugendliche reflektierten dabei, wie man Weihnachten auch mit Menschen, die man wenig kennt, verbringen kann und das dies gut möglich ist.
Die Jugendlichen waren sehr traurig, dass sie die Feier nicht mit ihren Familienmitgliedern verbringen konnten. Ganz ohne Aufforderung wurde der Tisch gedeckt, der Geruch von feinem Essen verbreitete sich in der Wohnung. Dann gab es wieder viele Geschichten von Warten auf den Weihnachtsmann und von Weihnachtsgeschenken.
Und der dritte Event war ein vorweihnachtliches Treffen mit dem Vorstandsteam von „Kinderdörfer in Litauen e.V.“ per Video. Es ist für unsere Schützlinge sehr wichtig zu spüren, dass sich Erwachsene für sie und ihre Belange interessieren und mit ihnen Kontakt halten wollen. Und die Jugendliche können die Menschen sehen, die zu ihrer finanziellen Stabilität und sozialpädagogischen Begleitung beitragen.
Die Augen haben gestrahlt, als Otmar sagte, dass er stolz ist auf die Jugendlichen, die ihre Ausbildung dieses Jahr im Kollegium oder an der Universität abgeschlossen haben. Diese Momente sind sehr berührend, wenn sich die Wirkung dieser Worte in den Gesichtern der Jugendlichen widerspiegelt, mit Stolz auf sich selbst. Sie hören das so selten. Dieser Austausch zwischen den Jugendlichen, Vertretern der Stiftung von „Kinderdörfer in Litauen e.V.“ und den Mitarbeitern von PATRIA war eine schöne Begegnung.